In der Tanzwelt geht es häufig um Technik, Ausdruck und körperliche Leistungsfähigkeit. Doch was oft übersehen wird: Tanz ist mehr als Bewegung – er beeinflusst direkt das neuroendokrine System und kann einen positiven Effekt auf den weiblichen Hormonhaushalt haben. Neue Studien legen nahe, dass regelmäßiges Tanztraining nicht nur muskulär und koordinativ stärkt, sondern auch zu mehr hormoneller Balance beitragen kann.

Die Wirkung von Bewegung auf hormonelle Prozesse ist gut belegt. Besonders Aktivitäten, die rhythmisch, kontrolliert und ganzkörperlich ausgeführt werden – wie Tanz – stimulieren das parasympathische Nervensystem. Dieser Teil des autonomen Nervensystems ist dafür zuständig, den Körper in einen Zustand von Ruhe und Regeneration zu bringen.

👉 Was bedeutet das konkret?

Ein aktiviertes parasympathisches System hilft dabei, Cortisol (das Hauptstresshormon) zu senken und gleichzeitig die Ausschüttung von Hormonen wie Östrogen und Progesteron zu harmonisieren – zwei zentrale Akteure des weiblichen Zyklus.

Chronischer Stress ist ein häufiger Auslöser für Zyklusunregelmäßigkeiten, PMS-Symptome oder sogar Amenorrhoe (das Ausbleiben der Periode). Studien zeigen, dass körperliche Bewegung mit positiven emotionalen Reizen – wie Tanz – das Stresslevel messbar senken kann.¹

Dies ist besonders relevant für Tänzerinnen oder sportlich aktive Frauen, die durch Trainingsbelastung und Leistungsdruck unter hormonellen Schwankungen leiden. Tanz wirkt hier wie ein Regulationsinstrument: Es fördert nicht nur die Resilienz gegenüber Belastung, sondern kann konkret dabei helfen, menstruationsbedingte Beschwerden wie Krämpfe, Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen zu reduzieren.²

Tanzen ist nicht nur Ausdruck von Kreativität – sondern eine wertvolle Unterstützung für deine hormonelle Balance und Zyklusgesundheit.

Wenn du lernst, Bewegungen mit deinem inneren Rhythmus abzustimmen, wirst du spüren: Weniger Schmerz. Mehr Energie. Und ein ganz neues Körpergefühl.

 

Du brauchst Unterstützung?

Aktuell entwickle ich einen Online-Kurs zum Thema Zyklus und Performance – mit dem Ziel, fundiertes Wissen aus der Tanzphysiotherapie und der Frauengesundheit zu verbinden. Im Mittelpunkt stehen zyklusbasiertes Training, hormonelle Einflüsse auf Leistung und Regeneration sowie Strategien zur Verletzungsprävention.

Wenn du Interesse hast, mit mir zusammenzuarbeiten – ob für Einzelberatung, Prävention oder Training – kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben oder direkt einen Termin über Doctolib buchen.

👉 Buche hier deinen Termin via Doctolib.

1. Kiecolt-Glaser et al., 2010 – „Exercise reduces stress and promotes hormonal regulation“

2. Chisholm, 2020 – „Exercise and Menstrual Health“